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Au loin des villages

Olivier Zuchuat, Tschad, 2009

Im April 2006 flohen 13000 Dajos aus Darfur und fanden Unterschlupf auf der Ebene von Gouroukoun im Osten des Tschad. Alle sind sie Überlebende des Krieges in Darfur. Von der Welt abgeschnitten, haben sie mitten in der Sahelzone ein Lager auf­gebaut, sich eingerichtet und eine Form des Überlebens gefunden. Flüchtlinge erzählen, Kinder machen Zeichnungen vom Krieg, Mädchen singen Kriegslieder: Ein Film vom Krieg ohne ein einziges Kriegsbild. Der Autor hat sich in dieses Gefängnis ohne Mauern begeben und nach und nach das Vertrauen der Vertriebenen gewonnen. In ruhigen, geduldigen Aufnahmen erzählt er von der endlos wirkenden Zeit des Wartens: Ein Leben in Zeitlupe, ein Leben in der Schwebe, ein Leben in der Not.
Im April 2006 flohen 13000 Dajos aus Darfur und fanden Unterschlupf auf der Ebene von Gouroukoun im Osten des Tschad. Alle sind sie Überlebende des Krieges in Darfur. Von der Welt abgeschnitten, haben sie mitten in der Sahelzone ein Lager auf­gebaut, sich eingerichtet und eine Form des Überlebens gefunden. Flüchtlinge erzählen, Kinder machen Zeichnungen vom Krieg, Mädchen singen Kriegslieder: Ein Film vom Krieg ohne ein einziges Kriegsbild. Der Autor hat sich in dieses Gefängnis ohne Mauern begeben und nach und nach das Vertrauen der Vertriebenen gewonnen. In ruhigen, geduldigen Aufnahmen erzählt er von der endlos wirkenden Zeit des Wartens: Ein Leben in Zeitlupe, ein Leben in der Schwebe, ein Leben in der Not.
Dauer
74 Minuten
Sprache
OV Daju
Untertitel
Deutsch, Französisch, Englisch, Italienisch
Video-Qualität
1080p
Verfügbarkeit
Weltweit
Wie steinerne Löwen am Eingang der Nacht
Olivier Zuchuat
Schweiz
91′
Der langsame Travelling-Shot entlang einer Steinmauer, die nur ab und zu durch Öffnungen im Mauerwerk den Blick auf das azurblaue Meer dahinter freigibt, lässt zunächst an eine antike Ausgrabung denken. Der Eindruck täuscht, wir befinden uns im Jahr 1948. Die Welt steht noch unter dem Schock des Kriegsgeschehens, da brechen in Griechenland alte Fronten auf und ein brutaler Bürgerkrieg beginnt. Die Kommunistische Partei und die Nationale Befreiungsfront, die eben noch die Faschisten in einem aufreibenden Partisanenkrieg bekämpft haben, werden verboten und 80.000 Griechen auf karge Inseln wie Makronisos deportiert. Aus dem knarzenden Lautsprecher ertönen perfide Verbote und das Mantra der zehn Gebote, die das Abschwören vom Kommunismus und den patriotischen Einsatz für „Gott, Vaterland und Freiheit“ einfordern. Das Ziel: Umerziehung. In Wahrheit wird psychischer Terror ausgeübt, der einhergeht mit Schikane und Folter. Aber die Mauern von Makronisos sind nicht stumm. In den Ritzen waren Gedichte der vielen Dichter, wie Yannis Ritsos, Tassos Livaditis und Mikis Theodorakis, die hier interniert waren, versteckt. Mit ihren sehnsuchtsvollen Metaphern und ihrer kraftvollen Poesie versuchten sie sich gegen die plumpe Propaganda zu stemmen, die penetrant über das Zeltlager hinweg tönte. In seiner strengen und konsequenten Komposition lässt der Schweizer Regisseur Oliver Zuchuat die Texte hart aufeinanderprallen und für sich sprechen.
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