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Xiao Wu, artisan pickpocket

Zhangke Jia, China, 1997

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Jia Zhang-kes Debütfilm erzählt die Geschichte des Taschendiebs Xiao Wu, der ziellos durch die Strassen der ärmlichen und schmutzigen Kleinstadt Fenyang treibt. Unsicherheit und Perspektivlosigkeit versucht er hinter einer grossen Brille und coolem Auftreten zu verbergen. Dabei verliert er zunehmend den Boden unter den Füssen. Sein früherer Freund Xiao Yong will nichts mehr mit ihm zu tun haben, seine Liebe Mei Mei, die er in einer schmuddeligen Karaoke-Bar kennengelernt hat, brennt mit einem reicheren Mann durch und Xiao Wus Vater, der in einem kleinen Bergdorf lebt, wirft ihn nach einem Streit aus dem Haus.

Überwiegend mit einem Ensemble aus Laiendarstellern gedreht, zeichnet der Film ein tristes Bild vom chinesischen Alltag. Der Film wurde 1998 im Forum der Berlinale uraufgeführt und machte Jia Zhang-ke sofort bekannt. Der Film wurde 2020 dank Martin Scorseses The Film Foundation und der Cineteca di Bologna in Zusammenarbeit mit Jia Zhang-ke aufwändig restauriert.




Jia Zhang-kes Debütfilm erzählt die Geschichte des Taschendiebs Xiao Wu, der ziellos durch die Strassen der ärmlichen und schmutzigen Kleinstadt Fenyang treibt. Unsicherheit und Perspektivlosigkeit versucht er hinter einer grossen Brille und coolem Auftreten zu verbergen. Dabei verliert er zunehmend den Boden unter den Füssen. Sein früherer Freund Xiao Yong will nichts mehr mit ihm zu tun haben, seine Liebe Mei Mei, die er in einer schmuddeligen Karaoke-Bar kennengelernt hat, brennt mit einem reicheren Mann durch und Xiao Wus Vater, der in einem kleinen Bergdorf lebt, wirft ihn nach einem Streit aus dem Haus.

Überwiegend mit einem Ensemble aus Laiendarstellern gedreht, zeichnet der Film ein tristes Bild vom chinesischen Alltag. Der Film wurde 1998 im Forum der Berlinale uraufgeführt und machte Jia Zhang-ke sofort bekannt. Der Film wurde 2020 dank Martin Scorseses The Film Foundation und der Cineteca di Bologna in Zusammenarbeit mit Jia Zhang-ke aufwändig restauriert.




Dauer
113 Minuten
Sprache
OV Mandarin
Untertitel
Deutsch, Französisch, Englisch
Video-Qualität
1080p
Verfügbarkeit
Schweiz, Liechtenstein
Night Train (2007)
Yinan Diao
China
91′
Die 30-jährige Wu Hongyan arbeitet am Gericht der Provinz Shaanxi in China, wo sie als Henkerin zum Tode verurteilte Frauen hinrichten muss. Trotz der makaberen Arbeit steigt Wu Hongyan jedes Wochenende in den Zug und fährt in eine Stadt, wo sie am organisierten Abendprogramm einer Partnervermittlungsagentur teilnimmt. Ihre Liebesabenteuer sind mittelprächtig, bis sie den hübschen Li Jun trifft. Sie weiss jedoch nicht, dass Li Jun der Ehemann jener Frau ist, welche sie als Ietzte hingerichtet hat. Wer das chinesische Filmschaffen über die Jahre hinweg verfolgt hat und insbesondere auch noch jene Zeit, in der die operettenhaften Grossproduktionen von Gnaden der kommunistischen Partei an westlichen Festivals präsentiert wurden, staunt heute nicht schlecht über die unbändige Kraft der Unabhängigkeit, die sich da entwickelt hat. Die jungen Filmschaffenden Chinas pfeifen auf das, was der Apparat sich immer noch vorstellen mag. Sie nehmen ihre Kameras und filmen das Leben. Und einige gehen, wie Yinan Diao, noch viel weiter: Sie blicken hinein in die Abgründe einer Gesellschaft, die einem schier unerträglichen Wandel ausgesetzt ist und irgendwie selber damit fertig werden muss. Yinan Diao hatte bereits das Drehbuch für den lebensdampfenden «Spielfilm» Shower von Zhang Yang geschrieben. Hier legt er seine eigene Regiearbeit vor, die mit zum Packendsten gehört, was uns aus China inden letzten Jahren erreicht hat. Keine Komödie, kein Martial-Art-Märchen mit fliegenden Säbelrasslern, kein Epochengemälde und auch keinen Hauch von Bedienung exotischer Sehnsüchte. Nein: Night Train bietet eine schonungslose Innenansicht Chinas und ist ein Film, der aus sich selber heraus über das Betrachtete erzählt und über die Art, wie sein Autor betrachtet. Man muss sich dieser Betrachtung aussetzen, um zu erleben, wie ein Bildermensch es schafft, eine Atmosphäre der Vereinsamung zu gestalten, eine Welt, in der Frauen und Männer auf der Suche nach Zärtlichkeit sind und die gleichzeitig darauf angelegt ist, ihnen alles Sanfte auszutreiben. Aussen ist da innen, ein zutiefst unterkühltes Zeitbild und ein Kunstwerk in äusserster Konsequenz, kurz: ein Stück Kino, das unter die Haut geht. Walter Ruggle
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Shanghai, Shimen Road
Haolun Shu
China
84′
Xiaoli ist 17, lebt in Shanghai und ist fasziniert von der Kamera, die er von seiner Mutter geschenkt bekommen hat. Diese ist in die USA ausgereist und hofft, dass ihr der Junge Fotos aus seinem Alltag schickt, bevor er nachreist. Er will bleiben, verliebt sich in die schöne Lanmi und erfährt von Lili, dass es in Beijing Studentendemos gegeben habe. Mit dem Blick auf das Leben einer Strasse betrachtet Haolun Shu feinfühlig den Wandel in Shanghai. Shanghai ist die Boomtown Chinas mit einer langen und grossen Geschichte: Sie ist atemberaubend in mancherlei Hinsicht. Der junge Regisseur Haolun Shu nähert sich der Stadt und ihrer Entwicklung von innen heraus, indem er in seinem Spielfilm die Geschichte von Xiaoli erzählt, der in den späten 1980er Jahren an der Shimen Strasse in Shanghai aufwächst. Die Mutter lebt in den USA, und so sind sein Grossvater sowie die Nachbarin und beste Freundin Lanmi seine wichtigsten Bezugspersonen. Lanmi arbeitet in einer Fabrik, träumt von einem besseren Leben im Ausland und gerät auf Abwege. Xiaoli beobachtet das still, ohne immer genau zu begreifen, was vor sich geht. Doch die erste Liebe entschwindet seinem unschuldigen Blick immer mehr. Mit der Klassenkameradin Lili, die frisch aus der Hauptstadt angekommen ist, entdeckt er das Leben ausserhalb seiner Strasse, die Studentenunruhen in Beijing und das sich wandelnde China, das sich westlichen Lebensformen öffnet. Er entwickelt erstmals so etwas wie ein politisches Bewusstsein. Shanghai, Shimen Road ist ein berührender Film über China, das riesige Reich mit den kleinen Gassen, ein Film über das Erwachsenwerden und die Träume junger Menschen, die hier noch mehr als anderswo mit Widersprüchen umgehen müssen. In China erscheinen sie besonders intensiv. Der Dokumentarfilmer Haolun Shu steht mit seinem Spielfilmerstling in der Bewegung des jungen chinesischen Kinos, das den Alltag sucht, er ist aber auch ein Filmemacher, der der schrillen Moderne nicht erliegt und in seiner kleinen Strasse bleibt, die immer noch typisch ist in der Grossstadt. Mit Augenmerk auf sie bringt er uns den Wandel nahe und hält fest, was schwindet. Walter Ruggle
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